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Corona-Untersuchungsausschuss Sitzung 9: Die Rolle der Medien

Die Sitzung fand am 13. August 2020 statt.

Einleitung

In dieser Sitzung geht der Ausschuss der Frage nach, wieso etablierte Massenmedien eine so einseitige Sicht auf die Vorgänge rund um Corona-Politik in Deutschland und im Ausland haben. Der erste Gast, ein deutscher Berichterstatter, der sich seit einigen Monaten in Schweden aufhielt, berichtet von seinen persönlichen Eindrücken und psychologischen Hintergründen. Die weiteren Gäste sind Professoren für Medienwissenschaften und liefern einen systematischen und etwas theoretischeren Blick auf die Dinge.

Teilnehmer

Aussagen

Patrick Plaga aus Schweden

Prof. Dr. Johannes Ludwig

Prof. Dr. Michael Meyen

Schlussfolgerungen

Persönlich empfand ich diese Sitzung wertvoller als zunächst gedacht. Der Blick auf die Medien in dieser intensiven Zeit bringt einige Aspekte noch einmal klarer zutage. Davon ab finde ich es jedoch mühselig noch allzu viel Zeit auf die Betrachtung der etablierten Massenmedien zu vergeuden. Wie Professor Rainer Mausfeld in einem seiner Vorträge einmal sagte:

Fangen wir kurz mit der Aktualindoktrination an. Müssen wir gar nichts zu sagen. Das kennen Sie. Die große Selbstlüge des Journalismus, dass die Medien uns ein angemessenes Bild der gesellschaftlichen und politischen Situation verschaffen ist seit mehr als hundert Jahren, so intensiv widerlegt worden - auch in empirischen Studien -, dass es eines enormen Maßes an Realitätsverlust(es) bedarf, sie überhaupt noch aufrechtzuerhalten. Auch in der deutschen Gegenöffentlichkeit gibt es eine solche Fülle von guten empirischen, analytischen Studien hierzu und eine solche Fülle von Blogs; Büchern; Zeitschriften, die sich diesem Thema widmen, dass es eigentlich bedeutet eine Leiche zu fleddern, sich mit dieser Frage überhaupt noch zu beschäftigen.

Ich will sie jetzt nur abhandeln mit einem einzigen […] schönen Kriterium. Die Bundeszentrale für politische Bildung - und die lügt nicht [lachen] - gibt uns ein[e] staatlich zertifizierte Faustregel für die Unterscheidung Propaganda und Nachrichten. Wenn Sie das mitnehmen bei der täglichen Lektüre haben Sie eigentlich alles, was Sie brauchen.

„Charakteristisch für Propaganda ist, dass sie die verschiedenen Seiten einer Thematik nicht darlegt und Meinung und Information vermischt.“

– Bundeszentrale für politische Bildung

Nach diesem staatlich zertifizierten Kriterium sind 90 Prozent unserer Leitmedien Propaganda. Sagt die Bundeszentrale für politische Bildung. Also das Thema können wir ganz schnell erledigen.

Rainer Mausfeld: Die Angst der Machteliten vor dem Volk. Vortrag. An Position 56 Minuten 25 Sekunden.

Ein Standardwerk hierzu wäre „Die Konsensfabrik“ (engl. „Manufacturing Consent“) von Noam Chomsky, worin ein Propagandamodell erarbeitet wird, nach welchem die Medien arbeiten. Ein neuerer Buchtitel, welches dieses Thema anschneidet ist "The Master Switch" von Tim Wu. In diesem Titel wird beschrieben, wie Staats- und Wirtschaftsinteressen die großen Medienrevolutionen ganz wesentlich beeinflusst haben und beeinflussen.